
Wir über uns
Herzlich Willkommen!
Die Wolfgang Loch Stiftung ist seit dem 10. März 2000 rechtskräftig ins Leben gerufen. Sie dient dem Zweck, die psychoanalytische Wissenschaft und Forschung zu fördern.
Dies insbesondere durch eine mindestens einmal jährlich stattfindende Vorlesung mit Bezug zum Ideengebäude von Wolfgang Loch.
Darüber hinaus ist es Zweck der Stiftung, wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen zu unterstützen, die geeignet sind, das Werk von Wolfgang Loch zu erschließen und weiter zu entwickeln.
Außerdem möchten wir Maßnahmen fördern, die die Übersetzung wichtiger Werke von Wolfgang Loch in andere Sprachen zum Ziel haben.
Neuigkeiten
Ankündigung der 26. Wolfgang Loch Vorlesung
Am Am Freitag, den 24. Oktober 2025, um 17:00 Uhr, spricht
Dipl.-Psych. Sabine Cassel-Bähr
zum Thema
Der Körper der Mutter im non-binären Raum.
Weiblichkeit und Geschlechterdifferenz in
Identitätspolitik und Psychoanalyse
(Vorläufiger Titel)
Koreferat
Clara Frommke
Diskussion mit dem Auditorium
Ende der Veranstaltung gegen 20 Uhr
Ort: im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Eberhard Karls Universität, Calwer Str. 14, 72076 Tübingen.
Kurzvita
Dipl.-Psych. Sabine Cassel-Bähr ist Psychoanalytikerin (DPV, IPA) in eigener Praxis in Hamburg, Mitglied der Psychoanalytischen Arbeits-gemeinschaft Hamburg (PAH) und des Arbeitskreises für Psychotherapie (AfP) am Michael-Balint-Institut Hamburg, Lehrtherapeutin und Supervisorin im AfP sowie am Adolf-Ernst-Meyer-Institut Hamburg. Sexualtherapeutin, Lehrtherapeutin und Supervisorin der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS). Arbeits- und Interessenschwerpunkte sind Hochfrequente Psychoanalyse, (weibliche) Sexualität, Perversion, Identität und Reproduktion sowie Über-Ich-Pathologien.
Auf diese Vorlesung wollen wir heute bereits aufmerksam machen und stehen Ihnen für Ihre Fragen hierzu gerne zur Verfügung
Abstract zur 26. Wolfgang-Loch-Vorlesung
Zur Einstimmung in die Veranstaltung:
Im Feld des Sexuellen stoßen aktuell identitätspolitische Bewegungen, Trans*phänomene und Queer-Theorie sowie die zunehmende Entkoppelung von Sexualität und Fortpflanzung große Veränderungen an. Vor diesem Hintergrund wird die psychoanalytische Theorie von Weiblichkeit und Differenz, in der die Bedeutung von Mutterschaft und weiblichem Körper bislang weitgehend verleugnet wurden, neu durchdacht. Es wird dargestellt, wie die Fortpflanzungs-Funktionen der Frau – zumindest bislang noch – eine Asymmetrie im Geschlechterverhältnis begründen, die für die psychoanalytische Theorie geschlechtlicher Differenz grundlegend ist. In der hier vorge-legten Konzeptualisierung bringt dabei erst das komplexe Zusammenspiel von Körper, Trieb, Objektbeziehungen und Identifizierungen mit ›Geschlecht‹, vor dem Hintergrund der gesellschaftlich bedingten (Re-)Produktion von Unbewusstem, die Erscheinungsformen von Männlichkeit und Weiblichkeit hervor.
Veröffentlichungen und Vorträge, eine Auswahl:
»Erregungs-und Orgasmusstörungen bei Frauen« und »Konzept und Funktion des Prinzips Selbstverantwortung im Hamburger Modell der Paartherapie«. In: Hauch, M. (Hg.) (2006): Paartherapie bei sexuellen Funktionsstörungen. Das Hamburger Modell: Konzept und Technik. Stuttgart: Thieme: S. 23-25 und S. 61-72.
»Collateral Damage: Grief and Recovery after Losing a Training Analyst Due to an Ethical Violation«. Vortrag im Rahmen des gleichnamigen Panels beim 46th Congress of the International Psychoanalytical Asso-ciation, Chicago, USA, 29 July, 2009.
»The first cut is the deepest« – Die Bedeutung des negativen Ödipuskomplexes für die Perversion der Frau. (2013) in: Psyche – Z Psychoanal 67, 330-358.
»Über das Mütterliche im Eigenen. Weibliche Sexualität im Spannungsfeld von Perversion und Sinnlichkeit«. In: Ingrid Moeslein-Teising, Georg Schäfer, Rupert Martin (Hg.) (2019): Geschlechter-Spannungen. Gießen: Psychosozial-Verlag.

Lebenslauf von Wolfgang Loch
10. Mai 1915 | Wolfgang Loch wird in Berlin geboren |
1933 | Abitur |
1933 – 1938 | Studium der Medizin in Berlin |
1939 – 1944 | Truppenarzt |
1939 | Promotion |
1944 – 1947 | Amerikanisch-kanadisch-englische Gefangenschaft |
1947 | Facharztausbildung für Innere Medizin; anschließend neurologisch-psychiatrische Ausbildung und Tätigkeit |
1948 | Heirat mit Dr. med. dent. Mechthildis Schopp (3 Töchter) |
1956 | Psychosomatische Klinik der Universität Heidelberg bei Alexander Mitscherlich. Sigmund-Freud-Institut Frankfurt am Main als Stellvertretender Direktor. |
1964 | Wissenschaftlicher Rat an der Universität Tübingen |
1964 | Habilitation bei Prof. W. Schulte/Tübingen über „Voraussetzungen, Mechanismen und Grenzen des psychoanalytischen Prozesses„ |
1968 | Berufung zum außerplanmäßigen Professor der Universität Tübingen |
1969 | Abteilungsvorsteher der neu eingerichteten Abteilung für Psychoanalyse an der Universität Tübingen |
1971 – 1982 | Ordentlicher Professor an dem speziell für ihn eingerichteten Lehrstuhl für Psychoanalyse und Psychotherapie der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen |
1971 | Gründung der Arbeitsgemeinschaft Stuttgart-Tübingen zusammen mit Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Rosemarie Glantz, Peter Kutter, Hans Morgenstern, Hermann Roskamp und Alice Zimmer |
1972 – 1975 | Vorsitzender der DPV; seit 1990 deren Ehrenmitglied |
1972 – 1975 | Vizepräsident der IPA |
1979 – 1981 | Vizepräsident der EPF |
1981 – 1983 | Speziell beauftragter Sekretär der IPA für Osteuropa |
7. Februar 1995 | Wolfgang Loch stirbt |