
ANKÜNDIGUNG
Geschäftsadresse:
Dr. med. Johannes Döser
Wolfgang Loch Stiftung
Unterer Pustenberg 14
45239 Essen-Werden
Tel.: 0201 / 49 52 55
E-Mail: doeser@t-online.de
Einladung zur 24. Wolfgang Loch Vorlesung
Am Freitag, dem 20. Oktober 2023, um 18:00 Uhr, spricht
Dr. phil. Dipl.-Psych. Gerhard Schneider
zum Thema
Selbstmord als Mord.
Mit einer Erinnerung an Wolfgang Lochs Arbeit
Mord – Selbstmord oder die Konstitution
des Selbstbewußtseins (1967)
im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Eberhard Karls Universität, Calwer Str. 14, 72076 Tübingen.
Gerhard Schneider, Dr. phil., Dipl.-Psych., Dipl.-Math. ist niedergelassen als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Mannheim und auch als Lehr- und Kontrollanalytiker der DPV/IPA und DGPT tätig. Im Vorstand der DPV war er von 2006 bis 2012, ihr Vorsitzender von 2008 bis 2010. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Identität, psychoanalytische Haltung und Behandlungstechnik, Psychoanalyse von Film, Bildender Kunst, Kultur ‒ mit zahlreichen Veröffentlichungen in diesen Bereichen. Er ist Mitbegründer des Mannheimer Filmseminars Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie und Mitherausgeber der entsprechenden Buchreihe im Psychosozial-Verlag. 2022 hielt er die Karl-Abraham-Vorlesung zum Thema „Memento mori ‒ der Tod in einer psychoanalytischen Perspektive“. Zur Zeit arbeitet er an einem psychoanalytisch-literarischen Versuch zum Tod.
Zur Einstimmung auf die Veranstaltung hier eine Zusammenfassung des Vortrages von Gerhard Schneider: Wolfgang Loch hat in seiner Arbeit Mord ‒ Selbstmord oder die Bildung des Selbstbewusstseins in eindrucksvoller Weise in einer primär philosophischen, an Heidegger und Hegel orientierten Perspektive die psychische Logik eines Suizidenten analysiert, der nur durch Zufall seinen Selbsttötungsplan nicht hatte realisieren können. Das zentrale Problem des Patienten bestand in der Abhängigkeit von einem übermächtigen Objekt (Mutter), von dem sich zu lösen nur durch Mord oder Selbstmord möglich schien. Vor diesem Hintergrund stellt Gerhard Schneider die analytische Psychotherapie einer Patientin vor, deren biographisch fundiertes Nicht-zum-eigenen-Leben-kommen-können sich schließlich in einer persistierenden Suizidalität manifestierte, aus der es keinen Ausweg zu geben schien ‒ jeder scheinbare Fortschritt wurde durch eine darauf folgende negative therapeutische Reaktion wieder zunichte gemacht. Als in einem langen und schweren inneren Prozess im Analytiker die Vorstellung einer Beendigung der Behandlung konkret werden und angesprochen werden konnte, entstand eine Art „Zwischen“, so als befinde sich die Patientin im Gang zwischen Behandlungsraum und Tür der Praxis nach außen in Behandlung. Einige Zeit später, nachdem das Behandlungsende festgelegt worden war, konnte seine Patientin ihm erzählen, dass sie in dieser Zeit einen rea-len Mordimpuls ihrer Schwester gegenüber hatte, den sie dann völlig erschreckt in sich zurückwies.
Danach, und das hielt, lösten sich ihre quälenden Selbstmordgedanken und -impulse auf.
Sein Vortrag ist der Versuch, dieses Geschehen auch mit Bezug auf den von Loch eröffneten Denkraum zu verstehen.
Danach, und das hielt, lösten sich ihre quälenden Selbstmordgedanken und -impulse auf.
Sein Vortrag ist der Versuch, dieses Geschehen auch mit Bezug auf den von Loch eröffneten Denkraum zu verstehen.
Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Wir freuen uns über rege Teilnahme an Vorlesung und Diskussion – und auch sehr, wenn Sie diese Einladung an andere Interessierte weiterreichen.
Mit herzlichem Dank!
Isolde Böhme / Johannes Döser / Helmut Hinz
Köln / Essen / Tübingen, im April 2023
Neue Mitglieder bzw. Spender für die Wolfgang-Loch-Stiftung sind ebenso ganz herzlich willkommen! Mitglied wird, wer auf das links unten genannte Bankkonto der Stiftung erstmals eine Spende überweist. Jede/r Spender/in bekommt eine Spendenbescheinigung und regelmäßig die Einladung zur jährlichen Vorlesung zugeschickt sowie auf Wunsch auch einen Sonderdruck der Buchfassung des Vortrages einschließlich der Einführung.
Mit herzlichem Dank!
Isolde Böhme / Johannes Döser / Helmut Hinz
Köln / Essen / Tübingen, im April 2023
SPENDENKONTO
Wolfgang Loch Stiftung
IBAN: DE74 4401 0046 0666 5594 63
BIC: PBNKDEFFXXX
Postbank Dortmund